Der Service ist pausiert
Liebe Besucher, Unterstützer und Hilfswillige,
nach mehrfachem redigieren habe ich es nun doch geschafft, weitestgehend von öffentlicher Kritik abzusehen und stattdessen versöhnlichere Worte zu finden.
So wende wende ich mich mit diesen Worten nun in erster Linie an alle, die Interesse gezeigt und mir bzw. meiner Initiative Anfang des Jahres das Vertrauen geschenkt hatten. Bedauerlicherweise, das letzte wesentliche Update Mitte April verrät es, musste ich die aktiven Arbeiten am Service allerdings einstellen. Daraus folgend wird der Service, leider mit deutlich weniger verfügbaren Ressourcen, nach und nach umgebaut. Es ist aber nicht absehbar, wann und ob die Unterstützungsformen, für die ihr euch registriert hattet in dieser Form weiter bestehen können. Daher wurden auch alle persönlichen Angaben aus dem System gelöscht.
Ich möchte mich ausdrücklich bei allen für die herzergreifenden Angebote, vor allem zur notdürftigen Unterbringung von Flüchtlingen, bedanken. Fast ausnahmslos wurden auch freiwillige Angaben zu den Lebensumständen gemacht, die bei einer Vermittlung (über die Gemeinden und allgemein öffentliche Stellen) sicher hilfreich gewesen wären. Ich wollte den öffentlichen Organen diese wertvollen Informationen zur Verfügung stellen können, damit nicht nur "blinde Zuweisung" sondern "echte Vermittlung" einfach und zielgerichtet stattfinden kann. Für mich stand nämlich nicht nur das "reine Dach über dem Kopf" sondern auch der Schutz der Geflohenen sowie ein kultureller Austausch im Vordergrund. Und es war auch klar, dass letztlich die Kommunen die Verantwortung dafür zu tragen hätten.
Leider ist es mir nicht gelungen, selbst im regionalen bzw. lokalen Umfeld, die kommunale Verwaltung zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Zu meinem Bedauern gab es nicht einmal die Bereitschaft, das System zu evaluieren – zu viel "Angst" herrschte, u.a. dass damit Etablierten "auf den Schlips getreten" werde. Das ist natürlich Unsinn, denn mein Bestreben war es, eben genau jene sowie die Verwaltung miteinander und vor allem Hilfswillige wie euch, die vermutlich nicht tagtäglich mit der Thematik zu tun haben, zu verbinden. So direkte Verknüpfungen zu schaffen. Wege zu verkürzen und auf allen Seiten die Last sowie Frustration zu minimieren, was letztlich wiederum auch den Betroffenen, den Geflohenen, zu Gute gekommen wäre.
Welchen Sinn hätte es gemacht, die Arbeit der Beteiligten ersetzen zu wollen, die das mit deutlich mehr Erfahrung, Personal und Kapitaldecke machen? Diejenigen, die die direkte Hilfe definitiv besser leisten können. Nein, dieser Service war von Anfang an als Schnittstelle zwischen allen Beteiligten gedacht. Modular, jederzeit in den Prozess zu integrieren oder wieder herauszulösen, um das systematisch zugrundeliegende Problem zu lösen.
Wie geht es nun weiter?
Der Service läuft zunächst in limitierter Form weiter, wenngleich manche Information sicherlich nicht mehr aktuell ist. Die Registriermöglichkeiten wurden deaktiviert. Ich sehe weiterhin die Notwendigkeit für ein solches Portal und dessen Nutzen. Allerdings werde ich die Inhalte anders gewichten und eine grundlegende Neuausrichtung vornehmen. Da die wenige Zeit Anfang des Jahres leider verspielt wurde und somit der "akute Nutzen" in den Hintergrund rückte, werde ich einen "klassischeren" Weg verfolgen und auch versuchen Investoren für das Projekt zu finden. Die weit über die "Notunterkünfte" hinausgehenden Ziele sind aus meiner Sicht noch lange nicht erreicht und ich bin noch nicht gewillt diese Vision "sterben" zu lassen.
Danke!
Ich möchte mich nochmals aus tiefstem Herzen für eure Unterstützung bedanken! Gleichzeitig möchte ich mich entschuldigen, dass ich es nicht geschafft habe, diese großzügige Hilfe "an den Mann" zu bringen. Ich bin wirklich dankbar und gerührt, jetzt da ich diese Zeilen schreibe und nochmals über die Dynamik zu Anfang des Jahres nachdenke! Ich hoffe, ihr konntet eure Hilfsbereitschaft an anderer Stelle nutzbar machen!
Ich würde mich freuen, wenn ihr von Zeit zu Zeit nach Neuigkeiten schaut. Vermutlich wird dies aber frühestens Anfang bis Mitte nächsten Jahres sein. Bis dahin wünsche ich alles Gute und Gesundheit!
Thomas Greulich